Schützenfest


Nicht nur der Schießsport, sondern auch die fröhliche Geselligkeit haben in unserer Schützengesellschaft einen hohen Stellenwert.

Die Geselligkeit gehört für uns dazu wie der Schützenhut und die Schützentracht: Was wäre unser Ortsteil Westerenger ohne unser Schützenfest?

Beim Schützenfest trifft sich Alt und Jung, um gemeinsam zu feiern und zu tanzen.
Wenn am letzten Juli-Wochenende die grün-weißen Fahnen an den Laternenpfählen entlang der Spenger Str. aufgehängt sind, weiß jeder,
dass es bald wieder so weit ist. Am ersten Wochenende im August ziehen die Schützen wieder durch die Straßen.

Aber bevor es soweit ist, muss zunächst einmal das Festzelt hergerichtet werden.
Hierzu treffen sich die vielen Helfer und Helferinnen schon Freitag Vormittags am Festplatz. Theken müssen aufgestellt werden,
die Wasser- und Stromversorgung muss installiert werden – jeder hat seinen Aufgabenbereich, jeder weiß was er zu tun hat.
In echter Teamarbeit macht es eben auch viel mehr Spaß.
Auch unsere Damen haben ihren festen „Arbeitsbereich“: Die Sekt- und Feigenbar will ebenfalls geschmückt werden.
Am späten Nachmittag kommt dann ein besonderes Team zum Einsatz: die „Thron-Aufbauer“.
Fein säuberlich wird die Thron- Bespannung angebracht – alles echte Handarbeit.
Wenn alles steht, muß natürlich noch Eichenlaub zur Dekoration geholt werden; erst wenn das Festzelt geschmückt ist,
setzt man sich nach getaner Arbeit noch eine Weile zusammen. Und immer wieder stellt man übereinstimmend fest:
Dank der vielen freiwilligen Helfer hat doch alles wieder bestens geklappt – das Fest kann beginnen!

Der Schützensamstag beginnt um 17.00 Uhr mit dem Sammeln der Kompanien auf dem Parkplatz der ehemaligen Diakonie.
Die Kompanieführer versorgen die angetretenen Schützen mit kühlen Getränken, ehe dann der Bataillons-Feuerwerker Ralf Pollmann mit
seinen weithin hörbaren Böllerschüssen das Schützenfest einleitet. Der Festzug setzt sich in Bewegung.
Zunächst wird den Verstorbenen durch die Kranzniederlegung am Ehrenmal in der unmittelbaren Nähe des Friedhofs gedacht.
Danach wird traditionell der Schützenoberst abgeholt – natürlich hat der Oberst Mitleid mit den Marschierenden, denn schließlich macht
das Marschieren durstig. Nach einer kurzen Dankesrede und eines Ständchens des begleitenden Musikzuges geht es weiter.
Die Bierkönigin oder der Bierkönig wollen auch abgeholt werden – natürlich nicht ohne den obligatorischen Umtrunk!
Wenn die Gläser geleert sind, wird wieder weitermarschiert. Der Festzug nimmt Kurs auf die Königliche Residenz. D
ort angekommen wird zunächst erst einmal bestaunt, was die Freunde, Verwandte, Nachbarn und Helfer geleistet haben:
Über der Haustür erstrahlt die beleuchtete Krone, der Eingang ist mit einem (selbstgebundenen) Kranz verziert.
Überall sieht man die grün-weißen Fähnchen. Vor der Residenz ist ein Wachhäuschen aufgebaut, davor steht die Wache und der Wachhabende.
Niemand darf ohne die entsprechende „Parole“ die Residenz betreten – denn schließlich ist das Königspaar das höchste und wertvollste,
was es zu bewachen gilt. Dann endlich ist es soweit: das Königspaar mit seinem Adjutanten und seinen Thronpaaren tritt hervor.
Die Damen in festlichen Kleidern und die Herren in ihren schmucken Uniformen. Nach dem Abschreiten der Front hält der Oberst eine Huldigungsrede,
meist mit einem kurzen Rückblick auf das zu Ende gehende Regentenjahr. Natürlich darf auch beim Königspaar der Umtrunk/Stärkung nicht fehlen bevor
es dann weiter in Richtung Festplatz geht, denn vor dem Zelt warten bereits die zahlreichen Besucher und die befreundeten Vereine.
Nach dem Einmarsch in das Festzelt darf dann nach kurzer Verschnaufpause das Tanzbein geschwungen werden.
Immer wieder gelingt es der Tanzkapelle, dass sich viele Schützen und Schützinnen, aber auch die Besucher und Besucherinnen auf der Tanzfläche einfinden,
um sich zu den Hits tanzend zu verausgaben.

Der Schützensonntag beginnt um 11.00 Uhr mit einem Gottesdienst im Festzelt; dieser Gottesdienst steht jedem Gemeindemitglied offen
und man trifft auch hier wieder viele Bekannte aus unserem Ortsteil. Am Nachmittag dann wird wieder marschiert.
Die Schützen aus Westerenger, sowie die Abordnungen der befreundeten Vereine treffen sich in der Ortsmitte auf dem Parkplatz des Jibi-Marktes,
um Aufstellung zu nehmen für den großen Festumzug, der musikalisch seit vielen, vielen Jahren von der Blaskapelle „Edelweiß“ aus Wewelsburg begleitet wird.
Fast jeder bekommt eine Gänsehaut, wenn deren Trommeln und Trompeten ertönen und man fragt sich:
Was wäre das Schützenfest in Westerenger ohne die Musiker aus Wewelsburg??? Am Festplatz angekommen, nimmt der Festzug Aufstellung neben dem Festzelt.
Nach der Begrüßung und Festansprache des Oberst ist es dann an der Zeit, verdiente und langjährige Schützenmitglieder auszuzeichnen.
Diese Auszeichnungen nimmt der 1. Vorsitzende des Vereins vor. Nach dem gemeinsamen Singen unserer Nationalhymne erfolgt
der Einmarsch in das Festzelt – angeführt vom Königspaar. Einmalig – im wahrsten Sinne des Wortes – ist dann die traditionelle Königspolonaise auf der Rasenfläche
neben dem Festzelt – natürlich wieder musikalisch begleitet von den Freunden aus Wewelsburg, deren Platzkonzert am Abend dann einen ereignisreichen Tag ausklingen lässt.

Am Schützenmontag treffen sich die Schützen vor dem Festzelt; dann heißt es zunächst einmal: Kleidung kontrollieren!
Es gibt doch tatsächlich immer noch Schützen, die am Montag Vormittag mit ungeputzten Schuhen, falschen Socken oder ohne Krawatte antreten –
das muss doch bestraft werden, denn Ordnung muss sein. Nach dem gemeinsamen Schützenfrühstück, das schon seit vielen Jahren vom Jibi-Markt und
von Karlchens Backstube gestiftet wird und von einem eingespielten Team um unsere Kassenwartin Sabine Borchert vorbereitet wird, geht es dann endlich los.
Das Schießen um die Königswürde wird durch den Bürgermeister der Stadt Enger, Herrn Klaus Rieke eröffnet. Während sich die Schützen vor dem Festzelt
versammeln, treffen sich die Schützendamen, um dann nach einem kurzen Marsch Einzug ins Festzelt zu halten.
Die Throndamen bedanken sich beim Königspaar für das schöne Schützenjahr und die gemeinsam verbrachten Stunden mit einem Geschenk.
Am Nachmittag dann ist es endlich soweit: der Oberst ergreift das Mikrofon! Der neue Bierkönig oder die neue Bierkönigin werden proklamiert,
jedoch nicht ohne vorher den Vorgänger oder Vorgängerin gebührend zu verabschieden. Während der oder die „Neue“ das Bad in der Menge genießt,
steht dann meist das „Stechen“ um die Königswürde an; der Beste soll gewinnen.
Nachdem die „alten“ Majestäten mit ihrem Adjutanten und den Thronpaaren gebührend verabschiedet wurden, erfolgt die Proklamation der neuen Regenten.
Unter großem Jubel der Schützen und Schützinnen, sowie den weiteren Gästen betritt der neue Schützenkönig und die Schützenkönigin die „Bühne“ und jeder sagt:
Es ist wieder einmal geschafft! Mancher sagt aber auch: Ich bin geschafft! Denn drei Tage Schützenfest zu feiern, dazu braucht man eine Menge Kondition.
Und trotzdem sind die von den Festmärschen müden Beine schnell vergessen, wenn am Dienstag nach dem Fest das Zelt ausgeräumt und der Festplatz aufgeräumt wird. Am Abend trifft man sich dann noch einmal zum „leisen Abtrunk“ und jeder weiß Anekdoten der vergangenen 3 Festtage zu erzählen.